Hierzu ist nun ein Filmbeitrag des Bayerischen Rundfunkes entstanden der
am Sonntag den 18. April 2021 um 14.30 Uhr
im Bayerischen Rundfunk ausgestrahlt wird.
Hier die Beschreibung zum Film:
Napoleons Erben in Bayern
Die Herzöge von Leuchtenberg
Ein Film von
Bernhard Graf
Erstaunlicherweise sind heute die Herzöge von Leuchtenberg, einst die zweitwichtigste Adelsfamilie im Königreich Bayern, beinahe vergessen. Zumeist erschöpft sich das Wissen über sie auf den Münchner Leuchtenbergtunnel oder dem Leuchtenbergpalais, dem heutigen Finanzministeriums.
Dahinter verbirgt sich allerdings eine überaus spannende und dramatische Geschichte, die weit über die Grenzen Europas hinausweist. Nicht nur S.K.H. Herzog Max Emanuel in Bayern führt durch den Filmbeitrag sondern auch das gegenwärtige Oberhaupt der Familie S.D. Herzog Nicolaus von Leuchtenberg. Zusammen mit Zeitzeugen, Schlosseigentümern und Wissenschaftlern berichten sie über die Wittelsbacher Stammmutter Auguste Amalie Prinzessin von Bayern, die den Vizekönig Eugène de Beauharnais, den Adoptiv- und Stiefsohn Kaiser Napoleons I., heiraten musste. Das war der Preis für die französische Waffenhilfe und der Erhebung Bayerns zum Königreich. Trotz glücklicher Ehe und sechs erwachsenen Kindern erlitt das Ehepaar ein Schicksalsschlag nach dem andern: Mit der Abdankung Napoleons verlor Eugène seine Herrschaft in Italien, wurde aber von seinem Schwiegervater König Max I. Joseph zum Herzog von Leuchtenberg und Fürsten von Eichstätt erhoben. Trotz seines frühen Ablebens konnten seine Töchter und Söhne in die bedeutenden Herrscherhöfe einheiraten. So wurde Josephine Königin von Schweden und Norwegen, August Prinzgemahl von Portugal, Amélie Kaiserin von Brasilien und Maximilian als Gemahl der Zarentochter Maria Fürst Romanowskji. Entgegen ihres Aufstiegs verlor die Herzogsfamilie am Ende alles: die russischen Besitztümer durch die Revolution, die bayerischen Liegenschaften in München, Eichstätt, Ismaning, Stein an der Traun und Seeon durch Tod und Weltwirtschaftskrise.